Teil zwei meiner Alentejo Inspiration kommt pünktlich zum Sommerbeginn. Vermutlich wirst Du Dich spätestens jetzt in diesen Landstrich verlieben. Also, los geht´s!
Mit Kindern "im Gepäck" lassen sich nicht alle Vorhaben auch immer umsetzen. Ich erkenne das in Etappen und lerne, sie mehr und mehr auch "mitzudenken" und trotzdem Wege zu finden, für jeden auf seine Kosten zu kommen.
Mein Wunsch, in die berühmte Weinregion im Landesinneren der Alentejo Region zu fahren, scheitert an der Hitze, einer zu langen Fahrt und den Kids, denen wir eine "langweilige" Weintour einfach ersparen wollen. Die Zeit dafür wird schon noch kommen.
Wir finden eine schöne, kleine und feine Alternative im Gespräch mit unserer Vermieterin, die einen jungen Mann kennt, der den sog. "Medronho" , einen traditionellen portugiesischen Obstschnaps, selbst brennt und ganz in der Nähe seinen Hof hat.
Der Weg zu ihm ist staubig und erinnert mich schon wieder an meine Zeit in Australien - rot, trocken, rumpelig - ich mag das! Zwischen Korkeichen und den Medronho Bäumen finden wir seine kleine Brennerei und probieren den Schnaps aus den Früchten des "westlichen Erdbeerbaums", die in mühevoller Handarbeit gepflückt werden und wild wachsen. Guten Medronho findet man am besten lokal in Restaurants, oder eben hier in dieser kleinen Brennerei von Matthias.
Und so komme ich doch noch zu etwas "Food & Travel Kultur" und einer Flasche dieses leckeren Obstschnaps und im Anschluss geht es wieder ab zum Strand und selbstgegrilltem Abendbrot mit der Familiengang.
Dem Essen in Portugal bin ich verfallen. Vom leichten Fisch und Salat, über frittiertes Krabbenmus, hin zu eingelegten Oliven und gegrilltem "Polvo", alles hinuntergespült mit kräftigem Wein oder kribbeligem Vinho Verde und am Ende noch eins dieser Desserts, die den Zuckerspiegel dann doch in andere Sphären schießen. Restaurants sollte man nicht nach der Auswahl ihrer Tischdecken beurteilen - es ist ganz normal, dass sie aus Wachstuch oder Papier in den unterschiedlichsten Designs aufwarten. Traditionell gutes Essen findet man in den unscheinbarsten Lokalen, meist familiengeführt, mit leicht zurückhaltenden Kellnern, die ihren Humor und ihre Zuneigung, vor allem Kindern gegenüber, dann meist erst beim Dessert zeigen.
Einen Tag genehmigen wir uns in Richtung Algarve zu fahren. Bis nach Sagres schaffen wir es und an den südwestlichsten Zipfel Europas, genannt Cabo de Sao Vincente. Auf dem Weg geht es vorbei an Stränden voller Surfer, kleiner blau-weißer Örtchen und: einem Keramik-Mekka, welches in mir Jubelstürme auslöst und meine Familie warten lässt. Auf der Straße zum Cabo de Sao Vincente liegt ein Laden, den ich als Food Fotografin und Keramik Versessene einfach nicht vorbeiziehen lassen kann. Ich kaufe ein und strapaziere auf unserem Rückweg die Kilos unserer Koffer.
Und so vergehen die Tage mit Sonne, Strand, gutem Essen und Nächten voll vom Zirpen der Grillen. Es ist eine Region, die mich nicht zum letzten Mal gesehen hat, die mich zum Träumen bringt und in der ich mich irgendwie einfach zu Hause fühle...es gibt ein nächstes Mal. Das steht schon fest.
Até logo!
Antje
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